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12. März 2020

Zum Umgang mit Corona

Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. Ps 46, 2


In diesen Tagen verbreitet das Coronavirus weltweit Angst und Schrecken. Viele Menschen sind vor allem deshalb verunsichert, weil seine tatsächliche Gefährlichkeit nur schwer einzuschätzen ist und es im Moment weder eine Therapie noch einen Impfstoff gibt. Neben der praktischen Frage, wie man sich angemessen verhält, beschäftigen uns auch tieferliegende Sorgen: Was trägt in einer schweren Krise wirklich? Worauf können wir uns verlassen, wenn es darauf ankommt? In wessen Hand ist unser Leben?
Für uns Christen gilt: gute und schlimme Tage, Hoffnungen und Sorgen, unverhofftes Glück und plötzliche Not gehören in unsere Beziehung zu Gott. Wir wenden uns besonders dann an ihn, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Jetzt erleben wir einen solchen Moment. Deshalb klagen wir Gott unsere Not und erbitten wir von ihm Zuversicht und Stärke!
Zugleich sind wir herausgefordert, manche unserer Haltungen zu überdenken. Wie passt unsere Ängstlichkeit im Blick auf uns selbst zusammen mit der Gleichgültigkeit gegenüber der Not anderer? Was lehrt uns das Coronavirus über unseren Umgang mit Alten und Kranken, Kriegsopfern und Menschen auf der Flucht? Sind wir gleichgültig gegenüber Menschen, denen es schlechter geht als uns? Das beschämt uns!
Darüber hinaus wird uns konkret vor Augen geführt, dass wir unser Leben nicht bewahren können. Diese Pandemie kann alle Menschen treffen. Sie macht uns gleich und damit demütig!
Wir können solche und ähnliche Gedanken nur dann zulassen, wenn wir etwas haben, das uns Hoffnung gibt. Zuversicht und Stärke sollen unter uns entstehen. Gottvertrauen baut sich auf, wenn wir unser Leben Gott anvertrauen. Daraus wächst Handlungsstärke im Blick auf das, was jetzt zu tun ist sowie Gelassenheit gegenüber dem, was wir nicht in der Hand haben.
Dazu kann uns dieses Gebet (Nr. 930, Evangelisches Gesangbuch) helfen:
Vater im Himmel, ich bitte weder um Gesundheit noch Krankheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass Du über meine Gesundheit und meine Krankheit, über mein Leben und meinen Tod verfügst zu deiner Ehre und zu meinem Heil. Du allein weißt, was gut für mich ist. Du allein bist der Herr, tue, was du willst. Gib mir, nimm mir, aber mache meinen Willen dem deinen gleich. Amen.

Tobias Bilz, Landesbischof



Informationen der Landeskirche angesichts der Ausbreitung des Coronavirus

Das Landeskirchenamt hat sich aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus auf folgende Regelungen verständigt und bittet darum, dass diese in den Kirchgemeinden und kirchlichen Einrichtungen der Landeskirche umgesetzt werden:
Mit Großveranstaltungen ist ein erhöhtes Risiko verbunden. Der Erlass des Freistaates Sachsen ist daher für Veranstaltungen in der sächsische Landeskirche ebenfalls zu beachten. Danach sind Großveranstaltungen mit über 1000 Personen bzw. Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung auch in Kirchen abzusagen. Rüstzeiten und Dienstreisen in Regionen mit erhöhter Gefährdung bitten wir dringend abzusagen. Auch mehrtägige dienstliche Veranstaltungen mit gemeinsamer Unterbringung (Konvente, Ephorenrüstzeiten u.ä.) sollten nach Möglichkeit abgesagt bzw. verschoben werden. Bei allen anderen Veranstaltungen sollte in den Kirchgemeinden oder Kirchenbezirken vor Ort entschieden werden, ob diese notwendig sind oder verschoben werden können. Da gerade in diesen Zeiten Austausch und Beratung eine große Bedeutung haben, sollen Dienstberatungen nach Möglichkeit weiterhin stattfinden.
Gottesdienste sollten nach Möglichkeit nicht abgesagt werden. Im Blick auf das Abendmahl empfehlen wir, anstelle des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) in der aktuellen Situation die Praxis des Abendmahls in einerlei Gestalt (Brot) zu nutzen oder auch ganz auf das Abendmahl zu verzichten. Hierzu wird es in Kürze konkrete Erläuterungen geben.
Weiterhin bitten wir alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im alltäglichen Umgang miteinander folgende Hygieneregeln zu beachten:
• Bitte waschen Sie sich die Hände in regelmäßigen Abständen gründlich mit Seife.
• Zur Begrüßung sollte ein Händeschütteln unterbleiben. Sicher wird sich dadurch momentan keine/r zurückgesetzt fühlen.
• Wenn Sie sich unwohl oder krank fühlen, bitten wir Sie einen Arzt aufzusuchen.
Sollten Grundschulen/Horte und Kindertagesstätten schließen, möchten wir unseren kirchlichen Mitarbeitenden die Gelegenheit geben, für ihre Kinder eine angemessene Betreuung zu organisieren und gewähren ihnen dazu drei Tage bezahlte Freistellung. Müssen diese Kinder zu Hause betreut werden, ist ab dem vierten Tag (unbezahlter) Sonderurlaub in Anspruch zu nehmen (Antrag in Textform). Beides gilt auch für Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf.

Hans-Peter Vollbach, Präsident des Landeskirchenamtes