„Seht auf und erhebt eure Häupter!“ Adventlich leben heißt, in Erwartung leben.
Der zweite Advent schließt auch die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi ein. Gerade den Gebeugten und Niedergedrückten, den Zurückgewiesenen und Benachteiligten gilt die Frohe Botschaft: Haltet durch! Richtet euch auf, denn Gott sieht die Bedrängnis und hört das Klagen.
Auch wenn es nicht so scheint: Wer auf Erlösung wartet, hofft nicht vergeblich. Wie der Frühling auf den harten Winter folgt und die Ernte auf die Saat, so wird der Sehnsucht nach Gott sein Kommen folgen. Darum: Kopf hoch, damit ihr ihn kommen seht. Der Zweite Advent spricht von einem kosmischen, umwälzenden Befreiungsgeschehen. Die Wiederkunft Jesu wird nicht unbemerkt bleiben. Sie wird uns erschrecken, aber nicht zum Fürchten sein. Wer beharrlich mit seiner kleinen Kraft nach Gott Ausschau hält, den wird er nicht enttäuschen.
Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben
damit du alle Welt in ihren tausend Plagen und großen Jammerlast
die kein Mund kann aussagen
so fest umfangen hast.
(Paul Gerhardt, EG 11).