Die Glaubitzer Orgel hat wieder ihren schönen Klang zurück. Sie ist nach 18 Jahren gründlich gereinigt worden. Sie war im Laufe der Jahre verschmutzt. „Staub ist Nährboden für Schimmel”, sagt Michael Kronmesser von der Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH, die mit der Säuberung beauftragt wurde.
Schimmel tritt in vielen Kirchen auf, die nicht durchgehend beheizt werden. Auch Holzwurmbefall hatten die Dresdner Orgelbauer in Glaubitz festgestellt. Orgelteile aus Holz würden dadurch ihre Resonanzkraft und damit ihren Klang verlieren, so Kronmesser. Deshalb hatte die Firma Jehmlich alle 933 Orgelpfeifen ausgebaut und gereinigt und anschließend sämtliche Wurmlöcher mit Wachs verschlossen. Anschließend wurden die Pfeifen wieder registerweise eingebaut und die Intonation überprüft. Ein weiterer wichtiger Teil des Auftrages in Glaubitz war es, die Blasebälge zu reparieren. Deren Belederung musste erneuert werden. Laut Kronmesser habe es sich um die Original-Belederung aus dem Jahr 1893 gehandelt, als der Ostrauer Orgelbaumeister Franz-Emil Keller (1843-1925) die Glaubitzer Orgel erschuf. Er baute vor allem Dorforgeln im romantischen Stil. 18 Stück sollen aus Kellers Werkstatt stammen, von denen aber nur noch wenige existieren. Das macht die Glaubitzer Orgel durchaus zu etwas Besonderem.
Jörg Richter