Gottesdienst mit Totengedenken in Röderau
- Titel:
- Gottesdienst mit Totengedenken in Röderau
- Wann:
- So, 24. November 2024, 10:30 Uhr
- Wo:
- Kirche Röderau - 01619 Röderau
- Kategorie:
- Gottesdienst
- Aufrufe:
- 309
Predigt, Lektor oder Leitung
- Name:
- Peter Küfner
Veranstaltungsort
- Ort:
- Kirche Röderau
- Straße:
- Sandbergstraße 16
- PLZ:
- 01619
- Stadt:
- 01619 Röderau
- Land:
Beschreibung
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Die Kirche in Röderau
Um 1186 wurde in „Rederowe“ ein „Kirchlein aus Holz“, in der Nähe des jetzigen Ortseinganges links der Hauptstraße, als Außenstelle des Klosters Riesa errichtet. Dies gilt als erste urkundliche Erwähnung des Ortes Röderau. 1738 wurde die Kirche an dortiger Stelle neu errichtet, das regelmäßig auftretende Hochwasser, es stand bisweilen „2 Ellen hoch“ im Kirchenschiff, hatte dem Gebäude immer geschadet. Am 1. März 1784 riß das Eis der Elbe die Kirche weg, den Kirchturm spülte das Wasser bis Lorenzkirch. Den Altar fand man weiter elbabwärts an der Brücke bei Sorgau.
Von 1787 bis 1789 baute die Gemeinde eine neuen Kirche am jetzigen Standort. Aus Geldmangel erhielt die Kirche keinen Turm. Die Kirchweihe fand am 19. November 1787 statt.
Am 22. März 1812 vernichtete ein Feuer den beim Eisgang von 1784 erhalten gebliebenen alte Glockenturm samt Glocken. Der Bau des Kirchturms begann am 9. April 1817. Er konnte am 25. August 1817 eingeweiht werden.
Von März 1903 bis Dezember 1904 baute Kirchenbaurat Quentin aus Pirna die Kirche komplett um. Sie erhielt das Tonnengewölbe im Kirchenschiff, die Emporenaufgänge am Eingang, die Sakristei, eine neue Turmhaube und eine neue Orgel. Der Umbau kostete etwa 30.000 Mark. Ein Großteil der Einrichtung wurde von den Gutsbesitzern und Kirchengliedern gespendet. Mit der Einweihung am 10. Januar 1904 wurde die Kirchgemeinde Röderau selbstständig und mit Pfarrer Handmann der erste Pfarrer in Röderau eingeführt. Vorher gehörte die Kirchgemeinde Röderau zur Parochie Zeithain.
In beiden Weltkriegen wurden die Bronzeglocken bis auf die kleinste Glocke eingeschmolzen. Am 27.August 1922 fand die Glockenweihe der neu gegossenen Glocken statt.
Im März 1945 wurde durch Beschuss der Kirchturm und das Kirchendach schwer beschädigt. Der Turm konnte nur provisorisch repariert und abgedeckt werden.
Erst 1964, am Pfingstmontag, dem 15. Mai, konnten nach dem 2. Weltkrieg die Glocken, diesmal vier neue Glocken aus Stahl, geweiht werden.
Nach schwierigen Jahren der Instandhaltung des Gebäudes in der DDR begann 1987 bis 1991 die Außenrenovierung der Kirche. Die Erneuerung des Daches, die neue Turmhaube und die Außenfassade konnten, auch mit Hilfe der Partnergemeinde Wolfsburg-Ehmen, in Angriff genommen werden.
Die Kirche enthält noch aus der Zeit vor dem Umbau von 1904 eine Abendmahlskanne, datiert aus dem Jahr 1713, den Altar und den Kanzelaufbau von 1886. In den Rosetten des Kirchenschiffs sind die Wappen von vier großen Reformatoren dargestellt: Luther, Melanchthon, Bugenhagen und Justus Jonas. Von 1992 bis 1995 erhielt der gesamte Innenraum mit der Restaurierung das jetzige Aussehen. Bis ins Detail ist der Baustil und die Farbgestaltung von 1904 wiederhergestellt.
Das Deckenbild über dem Altar zeigt eine Bibel, einen Kelch und ein Buch, seitlich Weizen-ähren und Weinlaub als Hinweis auf das Abendmahl mit Brot und Wein. Zwei Rosetten tragen die Jahreszahlen 1517 und 1539, die erste das Jahr des Thesenanschlages Luthers, das zweite ein Hinweis auf die Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen(?).
Die Jehmlich-Orgel mit 2 Manualen und Pedal wurde 2005 umfassend renoviert. Ein größte Teil der Kosten wurde von Röderauer und Bobersener Bürgern und Gemeindegliedern durch Spenden finanziert.